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AutorenbildTill Mertens

Die COP16 in Kolumbien offenbart die gravierenden Mängel im globalen Ansatz zum Biodiversitätsschutz

Die COP16 in Kolumbien offenbart einmal mehr die gravierenden Mängel im globalen Ansatz zum Biodiversitätsschutz. Statt echter Lösungen dominierten Symbolpolitik und leere Versprechungen.

 

Blaue und grüne Zone:  Trennung von Verhandlungen und Zivilgesellschaft

Die Trennung in eine "blaue Zone" für offizielle Verhandlungen und eine "grüne Zone" für zivilgesellschaftliche Akteure ist nichts anderes als eine Scheinpartizipation. Während in der blauen Zone Regierungsvertreter hinter verschlossenen Türen tagen, wird die Zivilgesellschaft in der 14 Kilometer entfernten grünen Zone mit Alibi-Veranstaltungen abgespeist. Diese räumliche und inhaltliche Segregation verhindert effektiv jeglichen bedeutsamen Dialog zwischen Entscheidungsträgern und betroffenen Gruppen. Die zivilgesellschaftlichen Gruppen in der „grünen Zone“ wurden während der Konferenz nur zu bestimmten Themen der „blauen Zone“ konsultiert.

 

Fragwürdige Finanzierungsvorschläge

Die Idee, Unternehmen, die Pflanzen zur Herstellung von Lebensmitteln und Arzneimitteln nutzen, zur Kasse zu bitten, ist nicht nur ungerecht, sondern auch kontraproduktiv:

 

1. Sie belastet potentiell nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, während die wahren Verursacher des Biodiversitätsverlusts ungeschoren davonkommen.

2. Sie droht, die Preise für lebenswichtige Produkte in die Höhe zu treiben und damit die Ärmsten der Armen zu treffen.

3. Sie reduziert Natur auf ihren ökonomischen Wert und untergräbt damit den intrinsischen Wert der Biodiversität.

Und ob dieser Fonds dann bei den Vereinten Nationen angesiedelt werden sollte wirft weitere Fragen auf (misallocation of money)

 

Kosten

Die Kosten der COP16 von ca. 25 - 50 Millionen USD sind angesichts der mageren Ergebnisse schlichtweg skandalös. Diese Summe hätte direkt in Naturschutzprojekte investiert werden können, statt für eine weitere Konferenz voller leerer Versprechungen verschwendet zu werden.

 

Fazit: Ein teures Spektakel ohne Substanz

Die COP16 erweist sich als weiteres Kapitel in einer langen Reihe von Umweltkonferenzen, die mehr Show als Substanz bieten. Statt echter Fortschritte im Biodiversitätsschutz erleben wir ein teures Spektakel, das bestehende Machtstrukturen zementiert und dringende Maßnahmen weiter verzögert. Es ist höchste Zeit, dieses System grundlegend zu überdenken und echte, inklusive und wirkungsvolle Ansätze zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu entwickeln.

Die vorzeitige Abreise einiger Delegationen setzt dem ganzen noch das Sahnetörtchen auf. Angeblich hätte man die Flüge nicht umbuchen können, bzw. die Kosten hierfür nicht tragen können.  Vielleicht war es auch nur die Enttäuschung das einige Länder nicht noch mehr Mittel zur Verfügung stellen wollten. Aus diesem Grund wurde die Konferenz auch nicht beendet werden (Beschlussfähigkeit war nicht gegeben), sondern abgebrochen.

Eine Respektlosigkeit gegenüber dem Gastgeberland.



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